Astronomie Fernglas

Der Sternenhimmel stellt besondere Anforderungen an Ferngläser

Obwohl der wahre Astronom am liebsten ein Teleskop verwenden würde,
können Ferngläser eine interessante Alternative darstellen. Manche
Modelle bieten den gleichen Komfort eines Teleskops, sind aber aber
viel leichter, besser zu transportieren und einfacher zu benutzen.

Sie sollten allerdings darauf achten ein Fernglas auszuwählen, das die speziellen Anforderungen der Astronomie erfüllt. Eine dunkle Umgebung und der starke Kontrast zwischen Nachthimmel und Sternen erfordert eine gute Abstimmung von Licht, Vergrößerung und Fokus.

Der Faktor Licht

Die Helligkeit kann maximiert werden, indem man die richtige Wahl bei
Prisma, Objektivdurchmesser und Okular trifft.

  • Porro Prismen sind die beste Wahl – sie lassen am meisten Licht
    durch und bieten das schärfste Bild. Entscheidend ist die Art des
    Glases, das für das Prisma verwendet wird. Achten Sie darauf, dass es
    sich um Bak-4 handelt, dies ist der Standard bei fast allen Astronomie
    Ferngläsern.
  • Der Objektivdurchmesser muss so groß wie möglich sein, was sich
    wiederum positiv auf die Lichtdurchlässigkeit auswirkt. Ein hoher
    Durchmesser wie er in der Spezifikation an zweiter Stelle angegeben
    ist wie z.B. bei „8×50“ verbessert das Sichterlebnis.
  • Das Okular ist eine Öffnung innerhalb der Linse, durch die das
    Licht hindurchfließt. Da Ihre Pupillen in der Dunkelheit verkleinert
    sind, benötigen Sie auch ein größeres Okkular. Um die Anforderung an
    die Größe zu berechnen, teilen Sie einfach den Objektivdurchmesser
    durch die Vergrößerung. Wenn Sie z.B. ein „7×50“ Fernglas haben,
    teilen Sie 50 durch 7. In diesem Falle benötigen Sie ein 7mm Okular.
    Im Vergleich dazu sollte ein Fernglas, das bei Tageslicht eingesetzt
    wird, ein kleineres Okular besitzen.

Wie hoch muss die Vergrößerung sein?

Die Vergrößerung muss in Abhängigkeit von Fokus und Licht ausgewählt werden. Ferngläser mit sehr hoher Vergrößerung reichen in der Effektivität an Teleskope heran, benötigen aber sehr weite Objektivlinsen um das Sichtfeld weiterhin ausreichen groß zu halten.

Die Vergrößerung, die in Angaben wie „7×50“ immer den ersten Wert darstellt, sollte ab 7x aufwärts betragen, wenn das Fernglas in der Sternenbeobachtung eingesetzt werden soll. Vergrößerungen von 25x oder sogar 30x dagegen, sofern man sie mit mindesten 60mm Objektivdurchmesser kombiniert, lassen einen fast vergessen, dass man nicht durch ein echtes Teleskop blickt.

Negativ fällt bei solchen großen Ferngläsern allerdings das Gewicht auf. In diesem Fall benötigt man fast zwingend auch ein Stativ, um kein verwackeltes Bild zu erhalten oder alternativ ein Fernglas mit Bildstabilisator.

Klarer Fokus

Der Fokus ist im Vergleich nicht so entscheidend, kann sich aber dennoch auf das Endergebnis auswirken.

Sowohl Zentralfokussierung als auch Einzelfokussierung können verwendet werden. Zentralfokussierung hat den Vorteil, dass sie flexibler und auch bei Tageslicht leichter zu verwenden ist. Einzelfokussierung dagegen ist generell robuster. Anfänger sollten daher am besten auf Zentralfokussierung setzen.

Fazit

Ein Fernglas ist eine sehr gute Wahl für die Sternenbeobachtung. Der Astronom besitzt so eine einfache und im Vergleich zum Teleskop auch portable Lösung, um den nächtlichen Sternenhimmel zu betrachten.

Unsere Empfehlung: Nehmen Sie sich Zeit, um die beste Wahl bezüglich Licht, Vergrößerung und Fokus zu treffen, damit Sie die Sterne auch richtig genießen können.