Brillenträger Fernglas – Ferngläser für Brillenträger

Den Durchblick bewahren mit Ferngläsern für Brillenträger

Brillen als Sehhilfen wecken meist gemischte Gefühle. Sie korrigieren Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und eine Reihe anderer Sehschwächen und helfen, die Welt klar wahrzunehmen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch eine Reihe an Nachteilen für Brillenträger.

Die Sehleistung der Menschen ist unterschiedlich und verändert sich im Laufe der Jahre. Manche benötigen von Kind auf eine Brille, andere erst im Alter. Die Hersteller eines Fernglases müssen diesem Umstand Rechnung tragen.

Brillenträgerokulare als Hilfsmittel

Als Brillenträger wurden von den Fernglasproduzenten Brillenträgerokulare entwickelt. Bei Brillenträgerokularen wird die Austrittspupille weiter nach hinten gesetzt, so dass man auch mit aufgesetzter Brille das gesamte Sehfeld überblicken kann. Diese Brillenträgerokulare bestehen meist aus zahlreichen Linsen (bis zu 8 Linsen), insbesondere wenn das Sehfeld groß ist und man eine hohe Lichtstärke wünscht. Dazu wird für die Okulare in der Regel Spezialglas verwendet, was zusätzlich dazu führt, dass die Ferngläser in der Herstellung kostenintensiv sind. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass in der Produktbeschreibung explizit Brillenträgerokulare aufgeführt sind. Nur dann ist die Benutzung für Brillenträger möglich.

Brillen beschlagen bei kalten Temperaturen. Regen, Nebel, Staub und Pollen sammeln sich schnell auf den Gläsern und sorgen dafür, dass man sie häufig reinigen muss. Wer nun noch ein Fernglas benutzen möchte, ist noch weiteren Herausforderungen ausgesetzt. Mit etwas Cleverness und Vorbereitung können die meisten Probleme allerdings vermieden werden.

Das häufigste Problem für Brillenträger ist ein unzureichendes „Eye relief“. Dies bezeichnet die Distanz zwischen Auge und Okular, die benötigt wird, damit man das volle Sehfeld überblicken kann. In vielen Fällen ist eben dieses zu kurz für Brillenträger. Moderne Ferngläsern haben, abhängig vom Design und der Vergrößerung ein Eye Relief zwischen 12mm und 20mm.

Der Benutzer muss sein Auge in der modellspezifischen Entfernung zum Okular positionieren, damit er das ganze Bild sehen kann. Ohne Brille kann man das Fernglas direkt bis zum Auge führen. Wenn aber eine Brille getragen wird, nimmt diese ebenfalls Raum zwischen Auge und Fernglas ein und führt so zu einer höheren Distanz. Abhängig von der Art und Dicke der Brillengläser kann dadurch die Distanz größer werden, als es das Eye Relief des Fernglases zulässt. In diesem Fall hätte könnte man mit einer Brille nur einen kleineren Teil des Sehfeldes sehen.

Um die Augen besser hinter den Okularen zu positionieren und um nicht geblendet zu werden, besitzen die meisten Ferngläser Augenmuscheln aus Kunststoff oder Gummi, die direkt um die Okulare herum sitzen. Vor nicht allzu langer Zeit waren diese aus hartem Gummi und nicht zu verstellen. Das führte dazu, dass früher Ferngläser für Brillenträger nahezu untauglich waren.

Glücklicherweise haben sich die Zeiten und die Designs der Ferngläser geändert. Moderen Geräte haben meistens weiche Gummi-Augenmuscheln, die umgeklappt werden können, oder sogar stufenlos justierbar sind – zum Beispiel durch Ziehen oder Drücken.

Nun kann man sich die offensichtliche Frage stellen: „Warum benutzt man das Fernglas nicht einfach ohne Brille?“. Zuerst einmal ist es unpraktisch, da man die Brille, sobald man sie abgenommen hat, irgendwo aufbewahren muss, wo sie nicht schmutzig wird oder kaputt geht. Noch schlimmer wird es bei Aktivitäten, die eine schnelle Reaktionszeit erfordern. Bei der Vogelbeobachtung muss man sehr flink sein und das Fernglas schnell Fokussieren, wobei das Brille ab- und aufsetzen dann unnötig Zeit kostet. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Brille runterfällt ist dann auch umso größer.

Dann gibt es natürlich den Grund, warum die Brille überhaupt trägt: Um Sehschwächen zu korrigieren. Ferngläser erlauben zwar auch eine gewisse Korrektur durch die Scharfstellung, aber diese Korrektur ist begrenzt und hilft auch nicht bei allen Arten von Sehschwächen, die Brillenträger typischerweise haben können.

Zusätzlich werden Sehfehler oft durch die Vergrößerung des Fernglases noch verstärkt. Nimmt man all dies zusammen, wird es offensichtlich, warum Ferngläser für Brillenträger so oft nachgefragt werden: Ohne die Brille wird das Bild viel schlechter und man hat wenig von einem meist teuren Fernglas.

Die Brille, die man trägt, wird häufig nach persönlichem Geschmack und Stil ausgewählt. Wer allerdings schon weiß, dass er sie häufig zusammen mit einem Fernglas benutzen möchte, der kann schon beim Kauf darauf achten, dass er einen Brillenrahmen auswählt, der die Brillengläser möglichst dicht am Auge positioniert. Dies ermöglicht dann beim Kauf eines Fernglases eine wesentlich größere Auswahl an möglichen Modellen. In manchen Fällen kann es allerdings besser sein, auf Kontaktlinsen auszuweichen.

Kontaktlinsen und Ferngläser

Kontaktlinsen bringen allerdings ihre eigenen Probleme mit und nicht jeder findet es angenehm, sie zu tragen – ganz besonders wenn man sie nicht immer sondern nur gelegentlich trägt. Wenn man in der Regel eine Brille trägt, ist es besser ein Fernglas zu finden, das mit der Brille kompatibel ist als extra auf Kontaklinsen als Alternative auszuweichen.

Wenn man ein Fernglas für Brillenträger auswählen möchte, sollten man besonders auf die Funktionsweise der Augenmuscheln achten. Diese müssen verstellbar sein, idealerweise haben sie einen Gummirand, den man flexibel umklappen kann. Daneben sollten man darauf achten, dass das Eye Relief mindestens 16mm beträgt. Diese Distanz reicht zwar nicht aus, um alle Arten von Brillen zu unterstützen, der Großteil aller Brillenträger sollten aber keine Probleme haben. Auch die Vergrößerung ist ein Merkmal, auf das geachtet werden sollte.

Ferngläser mit kleiner Vergrößerung haben tendenziell eine größere Eye Relief Distanz und besitzen auch einen größeren Toleranzbereich – der Bereich direkt um den optimalen Eye Relief, in dem man immer noch das volle Sehfeld erkennen kann. Vergrößerungsfaktoren bis zu 8x mit einer Austrittspupille von mindestens 4mm Durchmesser sind fast immer für Brillenträger geeignet. Eine größere Vergrößerung impliziert meist auch einen kürzeren Eye Relief und auch einen kleineren Toleranzbereich.

Für diejenigen, die sich für Ferngläser für Brillenträger interessieren, haben wir eine Reihe von Empfehlungen zusammengestellt:

Das Bushnell Fernglas Elite ED 8×42 Dachkantfernglas ist ein hervorragendes Outdoorfernglas für Brillenträger. Der Augenabstand liegt bei 19,5 mm.

Die Leupold Katmai 6×32 und 8×32 Dachkant-Ferngläser – Ein großes Eye Relief und und ein großzügiger Toleranzbereich sowie Augenmuscheln, die sich in mehreren Positionen verstellen lassen und dazu große Okularlinsen machen sie zu einer guten Wahl für Brillenträger.

Das Dachkant-Fernglas APO HG 8×43 BR von Minox – Zusätzlich zu umklappbaren Augenmuscheln und einem großzügigen Eye Relief, liefert Minox dieses Fernglas mit asphärischen Linsen aus. Dadurch werden häufige Abbildungsfehler vermieden und besonders Brillenträger profitieren davon.

Das Nikon 8×32 EDG und das Nikon 8×42 Monarch Fernglas – Sehr langer Eye Relief verbunden mit großen Austrittspupillen machen diese beiden Modelle sehr brillenträgertauglich.

Für alle, die auch eine höhere Investition nicht scheuen:

Das Leica 7×42 Ultravid HD Dachkant Fernglas – Es erfüllt alle Anforderungen für das Tragen einer Brille. Das Ultravid bietet die Bildqualität eines großen Fernglases kombiniert mit der Handlichkeit eines Kompaktmodells.

Das Swarovski Fernglas 8,5×42 EL, das ebenfalls auf Dachkantprismen setzt – Die Augenmuscheln kann man hier vollständig im Gehäuse des Designerstücks versenken. Weiterhin sind die außergewöhnlich großen Okularen zu erwähnen, die sehr angenehm für Brillenträger sind.

Das Zeiss Victory FL 7×42 Fernglas (auch Dachkant) – Es bietet eines der weitesten Sehfelder aller auf dem Markt erhältlichen Ferngläser an, das zudem voll mit dem Tragen einer Brille kompatibel ist. Daneben ist es sehr leicht und liegt vom Gewicht her fast in der Kompaktklasse.